NN (2003) Häufige Fragen und Antworten. die-Besten-nennen 22: www.die-besten-nennen.de
© Vless Ebersberg, 2003

 

Häufige Fragen und Antworten

 

So manche Besucher dieses Internetauftritts haben Fragen über die Bestenlisten und dort namentlich angeführten Personen, für deren Beantwortung sie keine umfangreiche Begründung suchen. Für diesen Zweck wurden die nachfolgenden Fragen mit Antworten formuliert.
Wer Tiefergehendes wissen möchte, müsste andere Seiten dieses Internetauftritts aufsuchen. Einen Überblick gewährt das „Inhaltsverzeichnis" der Hintergrundinformationen zu den Bestenlisten, das Sie im linken (Menü)Frame anklicken können.



Sie finden Antworten auf die folgenden Fragen:

            • Was haben Allgemeininteressierte davon?
            • Was interessiert die Fachkollegen?
            • Was interessiert die Wissenschaftspolitiker und Headhunter?
            • Was interessiert den Forschungsnachwuchs?
            • Was interessiert den Patienten?
            • Was interessiert die Öffentlichkeit?
            • Was interessiert die Besten selbst?

 

Warum erscheinen die Bestenlisten neu?

Wenige Jahre nach dem Erscheinen des Buchs „Who´s Who der deutschen Medizin“ im Jahr 1995 mehrten sich die Anfragen nach einer Neuauflage mit einer aktuellen Bestenauswahl. Einige wiesen darauf hin, dass der Wert der im Who´s Who eingesetzten Auswahlmethode nun besonders deutlich geworden sei. Die zwischenzeitlich gewonnenen Erfahrungen und grundlegenden Untersuchungen über konkurrierende objektive Verfahren, die auf dem Impact-Faktor der Zeitschriften beruhten, in denen Wissenschaftler veröffentlicht hatten, hätten übereinstimmend deren geringere Validität belegt. - Die auf Gutachten beruhenden Auswahlmethoden, nach denen einige Who´s Whos Wissenschaftler auslesen, waren nach den bereits länger bekannten vernichtenden Ergebnissen mehrerer Studien ohnehin nicht in Betracht gekommen.

Die Motive, wieder aktuelle Bestenlisten aufzubauen, sind mannigfach. Nicht zu unterschätzen ist

Die Neuauflage der Bestenlisten beschränkt sich diesmal nicht auf ein Buch, sondern nutzt die Internet-Möglichkeiten der Verbreitung. Bereits in der Aufbauphase hatten die Bestenlisten wahrscheinlich mehr Besucher als das „Who´s Who der deutschen Medizin“ seit seinem Erscheinen im Jahr 1995.

 

 

Wer interessiert sich warum für die Bestenlisten?

Es zeichnen sich mehrere Interessentengruppen ab, zwischen denen unterschiedliche Motive herrschen. Wenn man sich damit auseinandersetzt, erfährt man auch, was die Bestenlisten leisten.


Was haben Allgemeininteressierte davon?

Wer sich ganz allgemein dafür interessiert, welche Personen aus dem deutschsprachigen Gebiet hinter der weltweit zugänglichen Forschung stecken, kann die Ermittlungen prinzipiell von jedem Fleck der Erde aus vornehmen, in den USA, in Japan, Spanien, Argentinien, Russland oder sonstwo.
Dazu wird er in seinem Computer nach den deutschsprachigen Kollegen suchen, auf deren wissenschaftliche Veröffentlichungen sich in den angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften Kollegen stützten. Dabei ist es belanglos, ob sie sich auf Zeitschriftenartikel, Bücher oder Buchbeiträge oder auf englische, deutsche, italienische, russische usw. Werke beziehen.
Für einen vollständigen Überblick wären alle deutschsprachigen Wissenschaftler unter die Lupe zu nehmen. Allein in der Medizin überschritte deren Zahl allerdings 100.000. Sich über so viele Personen einzeln einen Eindruck zu verschaffen, ist praktisch kaum möglich. Nicht nur, dass es immens aufwändig wäre, deren Forschungserfolg zu messen, zumal zur Absicherung oft bei den Betroffenen rückzufragen ist. Sondern auch derartig große Zahlen zu dokumentieren, führt zur Unübersichtlichkeit.

Durch die Beschränkung auf relativ wenige, besonders erfolgreiche Wissenschaftler erhält man jedoch ein Abbild des deutschsprachigen Forschungsgeschehens und belastet sich nicht mit den Daten der großen Masse an Wissenschaftlern, die einzeln nichts oder nur wenig Sichtbares zur weltweiten Forschung beigetragen haben, zur Zeit beitragen und weiterhin beitragen werden; denn Grundlagenstudien lieferten folgende Erkenntnisse:

Um sich einen Überblick zu verschaffen, wer diese Repräsentanten sind, müsste dennoch erst einmal die Breite der Wissenschaftler untersucht werden. Andernfalls weiß man ja nicht, wer - an den Fachkollegen gemessen - viel und wer wenig leistet. Derartige Vorarbeiten sind bereits geschehen. Die Bestenlisten ersparen eine Wiederholung.

Zur Zeit befinden sich die Bestenlisten im Aufbau und geben einen Überblick über die führenden Forscher der Medizin, aufgeschlüsselt nach Fachdisziplinen. Einige dieser Fachrichtungen sind nahezu abgeschlossen: Bei ihnen wird in den nächsten Jahren kaum noch jemand hinzukommen.
Die Medizin trägt über die Hälfte zur Forschung aller wissenschaftlicher Disziplinen bei. Um die deutschsprachige Wissenschaft möglichst ganz abzudecken, werden die Bestenlisten selbstverständlich noch ausgeweitet.

 


Was interessiert die Fachkollegen?

Die Zusammenarbeit mit den international erfolgsträchtigen Forschern. Was macht sie für Kooperationen interessant?


Was interessiert die Wissenschaftspolitiker und Headhunter?

Wer zur Förderung von Forschern und deren Forschung begrenzte Mittel zur Verfügung hat, wird daran interessiert sein, möglichst viel Nutzen daraus zu ziehen. Wer ist in dieser Hinsicht vertrauenswürdiger als jemand, der bereits international erfolgreiche Forschung nachweist?
Wer hingegen über sieben Jahre lang Zeit zum Forschen hatte und keine nennenswerten internationalen Erfolge vorzeigen kann, wird auch weiterhin keine erbringen. Durch vollmundige Versprechen sollte man sich nicht täuschen lassen, auch nicht durch die nachfolgend angeführten Zeichen:

Nach den übereinstimmenden Ergebnissen mehrerer Untersuchungen überschreiten viele Wissenschaftler nicht die Schwelle zur international sichtbaren Forschung. Hingegen verstehen es andere, sich international präsent zu machen und zu halten.
Von ihnen wird mit viel höherer Wahrscheinlichkeit als von anderen international erfolgreiche und wertvolle Forschung produziert. Deshalb werden sich sparsame Wissenschaftspolitiker und Headhunter auf sie konzentrieren.


Was interessiert den Forschungsnachwuchs?

Bei denen zu lernen, die wissen, wie man effizient und erfolgreich forscht. Wer es hingegen selbst nicht weiß, kann auch kaum erfolgreiches Forschen vermitteln.

Bei erfolglosen Wissenschaftlern besteht zudem die Gefahr, den begabten Nachwuchs zu unterdrücken, damit eigene Leistungsschwächen nicht aufgedeckt werden.


Was interessiert den Patienten?

Wenn es um komplexe Beschwerden und Erkrankungen geht, wird man die kompetentesten Fachleute aufsuchen. Das sind die, die unter der Kontrolle ihrer Fachkollegen weltweit Beiträge zur Verbesserung der gegenwärtigen Lage vorschlagen und von diesen auch das Forum zur Äußerung erhalten. Sie kennen zudem meist hervorragend den gegenwärtigen Wissens- und Methodenstand, weil sie andernfalls ihre Verbesserungsvorschläge nicht begründen könnten.


Was interessiert die Öffentlichkeit?

Sie finanziert einen Großteil der Wissenschaften durch ihre Steuern. Daher ist es ihr Recht zu erfahren, welche Leistungen sie dafür erhält, wem sie Fortschritte in den Wissenschaften hauptsächlich zu verdanken hat, von wem sie weiterhin hohe Leistungen erwarten kann und wer wesentlich dazu beiträgt, die wirtschaftliche Zukunft unserer rohstoffarmen Länder zu sichern.


Was interessiert die Besten selbst?

Dass sie ihren eigenen Erfolg kontrollieren können und dass man ihre Bemühungen anerkennt.
Außerdem, dass man in den Wissenschaften fair spielt und sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren können und sie nicht ständig von weniger kompetenten Rivalen behindert werden.

 

 

Warum Köpfe und nicht Arbeitsgruppen?

Die Arbeitsgruppen sind kaum besser als ihr bester Forscher. Er zieht die Qualität ihrer Veröffentlichungen nach oben.
Umfangreiche statistische Analysen weisen nach, dass die Forschungsimpulse und -hochleistungen meist von einigen wenigen Personen stammen. Es sind praktisch immer dieselben. Die Mehrheit der Wissenschaftler gehört nicht dazu. Sie zeigt sich nicht in der Lage, allein Forschung von internationalem Rang einzubringen. Verlässt ein weniger leistungsfähiger Wissenschaftler eine hochrangige Gruppe, verschwindet sein Name rasch aus der aktuellen internationalen Forschung.

Wegen der häufigen Dienstwechsel von Forschern besteht eine Gruppe meist nicht lange in der gleichen Zusammensetzung. Ihre besten Köpfe bleiben jedoch, selbst wenn sie die Gruppe verlassen, auch an anderen Orten, allein oder in anderen Gruppierungen, meist weiterhin sichtbar.

 

 

Wie werden die Wissenschaftler für die Bestenlisten ausgewählt?

Die Basis für die Suche der Gelehrten bildet ein Verzeichnis des Hochschullehrerverbands, das die Namen der Habilitierten und Professorierten Deutschlands enthält. Zusätzlich werden die Personalverzeichnisse der deutschen, österreichischen und schweizer Hochschulen im Internet, die Adressenlisten von wissenschaftlichen Vereinigungen und aktuellen Kongressen und weitere Quellen regelmäßig durchforstet.
Während eines bestimmten Zeitabschnitts geraten nur die Angehörigen bestimmter Fachdisziplinen ins Visier der Rechercheure. Zu anderen Zeitabschnitten gilt die Aufmerksamkeit anderen Fachrichtungen.
In einer Orientierungsphase bestimmen die Rechercheure den Science Impact Index (SII: Kurzbeschreibung im Fenster).

Der SII
ist eine Zitierrate, die den Einfluss von
Selbstzitationen und Zitationskartellen weitgehend ausschließt. Sie hat sich in umfangreichen Studien unter allen Indikatoren (Kollegengutachten; Publikationsrate; mit Impact-Faktoren gewichtete Publikationsmenge; unbereinigte Zitationsrate usw.) als das valideste Maß erwiesen. Sie gibt eine zentrale, generelle und stabile Persönlichkeitseigenschaft des Forschers wieder: die Ausprägung seiner Forschungsqualität.

Innerhalb eines Faches wird der individuelle Wert eines Forschers mit denen seiner habilititierten/professorierten Fachkollegen verglichen und so seine Rangposition bestimmt. Nur die, die Leistungen wie die führenden zehn Prozent erbringen, werden gelistet. Unabhängig von Alter, Geschlecht und akademischem Titel. Nur der aktuelle Forschungserfolg zählt.

Bis hierhin könnten diese Bestimmungen von jedem Wissenschaftler weltweit anhand seines Computers durchgeführt werden. Diese Genauigkeit reichte für viele statistische Untersuchungen über den wissenschaftlichen Erfolg deutschsprachiger Forscher in der international zugänglichen Fachliteratur aus.

In den Bestenlisten kommt es jedoch auf jeden Einzelnen an. Hier sind Verwechslungen mit den Leistungen namensgleicher Kollegen nicht gestattet. Denn es wäre ungerecht und peinlich, jemand in die Listen aufzunehmen, der nichts Wesentliches veröffentlicht hat und der nun die ungebührliche Anerkennung erfährt, zu den führenden Forschern zu gehören. Dies nur, weil vielleicht ein Vetter oder Nichtverwandter mit gleichem Nachnamen und gleichen Vornamensinitialen international erfolgreich ist. Bei den jährlich weit über eine Million zitierten Wissenschaftlern kommt dies relativ häufig vor. Überraschenderweise auch bei selteneren Namen.
Der Ausschluss derartiger Verwechslungen erfordert die persönliche Kontaktaufnahme zu den Kandidaten.

Trotz des großen Aufwands bei der Identifizierung führender Forscher kann jemand übersehen werden. Einige sind zudem in der Phase der Ergebnissicherung nicht auffindbar. Deshalb ist die Mithilfe der Betroffenen oder Fachkollegen erwünscht.-Entsprechende Mitteilungen bitte an die Kontaktadresse von www.gam-erlangen.de richten.

Prinzipiell wird jeder noch lebende Forscher des deutschsprachigen Bereichs aufgenommen, der das Kriterium erreicht und bestätigt, dass die zugrunde liegenden Arbeiten wirklich von ihr/ihm sind.


Warum nicht der bekannte und viel angewandte Impact-Faktor?

Schwedische, holländische, amerikanische und deutsche Arbeiten, die sich ausführlicher damit befasst haben, gelangen übereinstimmend zu dem Schluss, dass Impact-Faktoren der publizierten Arbeiten bei der Bewertung einzelner Forscher keine hohe Gültigkeit (Validität) besitzen.

Den Unterschied von dem, was mit Impact-Faktoren und dem Science Impact Index erfasst wird, soll ein Vergleich mit Wettbewerbern im Sport verdeutlichen:

Wer in der Hierarchie der Meisterschaften (Orts-, Kreis-, Bezirks-, Landes-, Nationalmeisterschaft, internationale Meisterschaft und Weltmeisterschaft sowie Olympische Spiele) weiter oben antreten darf, kann meist mehr und genießt ein höheres Ansehen, als jemand der sich mit den Championships auf unterer Ebene begnügen muss. Für Wissenschaftler gilt Entsprechendes für ihre Publikationen in Zeitschriften mit höheren gegenüber niedrigeren oder keinem Impact-Faktor.
Aber letztlich ist bei Sportlern doch wichtig, welche tatsächlichen Leistungen sie erbringen, ob sie möglichst bei ihren Wettbewerben gewinnen oder gar einen Rekord aufstellen. Dadurch - und nicht auf mittleren Rangplätzen oder gar als Schlusslichter - hinterlassen sie Spuren in ihrer Disziplin.
Bei Wissenschaftlern ist es ähnlich: Wer in Zeitschriften mit hohem Impact-Faktor veröffentlicht, findet in der Regel eine höhere Beachtung durch Kollegen. Es gibt aber viele, deren Arbeit in High-Impact-Journals dennoch in den Werken der Kollegen keine oder keine nennenswerten Spuren hinterlassen. Sie tragen demnach nicht nachhaltig zum internationalen Forschungsgeschehen bei.
SII-Werte sind hingegen selbst nachhaltige Beiträge zur globalen Forschung. Sie können sich übrigens auch auf Werke ohne Impact-Faktoren beziehen, u.a. auf Buchbeiträge und Bücher.
Auf Lehrbücher der Anatomie von J. Frewein, K.H. Habermehl, R. Nickel, A. Schummer und H. Waibl beziehen sich Anatomen in ihren wissenschaftlichen Publikationen häufig, ähnlich wie sich Internisten bei ihren Arbeiten auf Lehrbücher der Inneren Medizin von M. Doss, F.A. Griess, R. Gross, W. Siegenthaler und G. Strohmeyer stützen. Dies spiegelt sich in Zitationswerten wider. Diese Werke und die vielen weiteren Lehrbücher, die durchaus auch neue Erkenntnisse an ihre Verwender vermitteln, haben dennoch grundsätzlich keinen Impact-Faktor, sind also aus dieser Sicht inexistent. Zitationsraten zeigen hingegen, dass Bücher für Wissenschaftler durchaus eine hohe Bedeutung haben können.

Dass in Deutschland viele Wissenschaftler nach dem Impact-Faktor ihrer Publikationen auf hohe Stellen, oft für rund zwei Jahrzehnte, berufen oder durch Förderung von Forschungsprojekten unterstützt werden, trägt vielleicht zur Leistungsabnahme seit etwa 1997 bei: Wer systematisch am Ziel vorbeizuschießen versucht, wird es kaum treffen.


Warum stehen auch emeritierte Professoren drin?

Wenn ihre Arbeiten aktuell sind, haben sie es verdient. Dann ist es nicht einfach eine späte Ehrung. Außerdem können viele „Aktive“ von ihnen lernen, wie man erfolgreiche Forschung treibt.
Für uns zählt nur der aktuelle, fair erzielte Erfolg, ohne Ansehen der Person. - Übrigens: Viele der hier gelisteten Wissenschaftler im Ruhestand sind während dieser Lebensphase forscherisch weitaus aktiver und erfolgreicher als die Mehrheit ihrer offiziell arbeitenden Kollegen.


Warum stehen keine erfolgreichen Wissenschaftspolitiker drin?

Hier zählt nur die forscherische Leistung und nicht, was jemand vielleicht sonst für den Aufbau von Forschung und Forschergruppen getan hat. Wenn er selbst erfolgreich geforscht hat und weiterforscht, wird er ja nicht ausgeschlossen.


Ist, wer viel Unsinn äußert, nicht ideal für Zitationen?

Nein. Die folgenden Mechanismen schützen dagegen:

Allerdings besteht Wissenschaft in der Verbesserung von Ideen, Erkenntnissen und Methoden. Deshalb werden immer Personen kommen, um etwas zu verbessern. Dies kann aber auf einem qualitativ hohen Niveau geschehen. Wo dies geschieht, steigt mit Recht die Chance, weltweit öffentlich zu werden und somit zum globalen Forschungsgeschehen beizutragen.


Sind Wissenschaftler, die nicht in den Bestenlisten stehen, schlechtere Forscher?

Für den Durchschnitt lässt sich dies eindeutig bestätigen: Sie sind - soweit sie nicht zum Forschungsnachwuchs gehören - die schlechteren Forscher und werden es auch bleiben; nicht wenige davon verdienen gar nicht das Prädikat „Forscher zu sein“. - Dies schließt natürlich andere positive Eigenschaften nicht aus.

Im Einzelfall lässt sich über einen Wissenschaftler der deutschsprachigen Medizin folgendes mit hoher Sicherheit sagen, wenn sich sein Name in den Bestenlisten befindet:

Im Durchschnitt gilt für Wissenschaftler der deutschsprachigen Medizin, deren Namen sich nicht in den Bestenlisten befinden, folgendes:


Ist die Auswahl betrugssicher?

Weitestgehend:


Zählen auch ältere Arbeiten, wenn sie zitiert werden?

Es geht um den aktuellen Wert des Lebenswerks. Die meisten erfolgreichen Wissenschaftler haben hundert bis 400 wissenschaftliche Arbeiten publiziert, von denen viele in einem Zusammenhang zueinander stehen. Selbst, wenn eine neue Arbeit nicht zitiert wird, kann sie dazu beitragen, dass dafür eine andere - oft ist es eine eigene grundlegendere - mehr Zitationen erhält.
Interessanterweise verändern sich die Zitationsraten für die Lebenswerke nach etwa siebenjähriger Forschungstätigkeit von Kalenderjahr zu Kalenderjahr kaum, obwohl mit laufender Zeit mehr Arbeiten hinzukommen.

Beeinflusst ein Forscher aktuell die Wissenschaften, ist es für die Gesamtbewertung günstig, nicht seine neuen von den älteren Arbeiten getrennt zu beurteilen. Dies wird man bei einem frischgebackenen wissenschaftlichen Nobelpreisträger auch nicht tun. Man wird ihn wegen seines aktuellen Einflusses auf die Wissenschaften feiern, obwohl - beim Durchschnitt - die Arbeit, für die er den Nobelpreis erhält, 16 Jahre vorher erschienen war.

 

 

Was bedeutet diese Auswahl gegenüber anderen wissenschaftlichen Anerkennungen - einschließlich Nobelpreis?

Die Bewertung für die Bestenlisten beruht auf wissenschaftlichen Kriterien: Sie ist objektiv und von Außenstehenden weltweit grundsätzlich überprüfbar. Vordergründig misst sie, wie viel der Wissenschaftler tatsächlich zur internationalen Forschung beiträgt. Wie umfangreiche Studien zeigen, quantifizieren die Ergebnisse außerdem ein zentrales und generelles Persönlichkeitsmerkmal von Wissenschaftlern: das Ausmaß der Qualität ihrer Forschungsleistungen.
Bei fast allen anderen wissenschaftlichen Anerkennungen ist weder die Objektivität noch Validität gewährleistet. Sie beruhen meist auf Gutachten, und wie die Ergebnisse zustande kommen, ist für Außenstehende nicht transparent.

Obendrein gilt für die Aufnahme in die Bestenlisten:

  1. Wer die Kriterien erfüllt, hat das Recht aufgenommen zu werden. Dagegen kommen bei den meisten Anerkennungen - auch beim Nobelpreis - nur einer oder wenige Kandidaten in Betracht.

  2. Die Bestenlisten sollen möglichst alle, die es verdienen, umfassen. Dies trifft für die anderen Anerkennungen normalerweise nicht zu: Dort werden nur ein oder wenige Personen ausgewählt, obwohl es oft mehr, nicht selten sogar würdigere gibt.

  3. Die Bestenlisten decken alle Disziplinen (vorläufig die der Medizin) ab. Fast alle anderen wissenschaftlichen Anerkennungen beziehen sich nur auf ein oder wenige Fächer.

  4. Über die Disziplinen hinweg sind die Kriterien prinzipiell die gleichen: Der gelistete Chirurg hat in seinem Fach die gleiche internationale Bedeutung wie der gelistete Internist oder Psychiater. Hingegen ist der Wert anderer wissenschaftlicher Anerkennungen, falls sie überhaupt mehrere Disziplinen betreffen, über die Fachrichtungen hinweg meist nicht vergleichbar.

 

 

Wie lange bleiben die Bestenlisten bestehen?

Sie sollen eine Dauereinrichtung werden, damit jeder Interessent zu jeder Zeit zuverlässig weiß, wo er sich über die führenden Forscher des deutschsprachigen Bereichs informieren kann.

Seit Frühjahr 2003 werden die Bestenlisten aufgebaut. Der Ausbau, der nichtmedizinische Fächer einbezieht, wird gegen Ende 2003 beginnen.
Im Jahr 2006 soll eine Überprüfung erfolgen. Dann werden die Namen der Wissenschaftler herausgenommen, welche die Aufnahmekriterien nach dem aktuellen Stand dieser Zeit nicht mehr erfüllen.

 

 

Wo kann ich mich weiter informieren?

Auf diesen Internetseiten. Das Inhaltsverzeichnis, das auch Kurztexte zu den Normalbeiträgen enthält, ermöglicht eine rasche Orientierung. Die meisten Beiträge enthalten Literaturverzeichnisse, einige auch Links für weitere Vertiefungen.
Im Folgenden finden Sie grundlegende Literaturstellen.


Grundlegende Aufsätze über die Notwendigkeit, Forscher wissenschaftlich zu beurteilen:

Kornhuber HH (1988) Mehr Forschungseffizienz durch objektive Beurteilung von Forschungsleistungen. In: Daniel H-D, Fisch R (Hrsg) Evaluation von Forschung. Universitätsverlag Konstanz GmbH: Konstanz, S 361 382.

Saling E, Schino A (1992) Gelehrte der Frauenheilkunde im Universitätsbereich der alten Bundesländer und die aktuelle Einstufung ihres wissenschaftlichen Leistungspotentials, erhoben nach dem „Science Impact Index“ (SII) im Jahre 1990. Universitätsverlag Jena: Jena.

Troidl H (1992) In Schweiberer L, Izbicki JR (Hrsg) Akademische Chirurgie. Springer-Verlag: Berlin Heidelberg, S 103-122.


Grundlegende Aufsätze über die Messeigenschaften von Zitationsraten, auch des Science Impact Index (SII):

Cole JR, Cole S (1973) Social Stratification in Science. The University of Chicago Press, Chicago.

Ell C, Gunreben E, Kettner S, Lehrl S (1997) Forschungsaktivität und Forschungsqualität im Spiegel von Zitationsindizes. Z Gastroenterol 35: 23-28.

Garfield E, Welljams-Dorof A (1992) Of Nobel class: An overview of ISI studies on highly cited authors and Nobel laureates. Theoretical Medicine 13: 117-135.

Klingemann H-D (1988) Zitierhäufigkeit als Qualitätsindikator - Eine Rangordnung der amerikanischen politikwissenschaftlichen Fachbereiche in den 80er Jahren. In: Daniel H D, Fisch R (Hrsg) Evaluation von Forschung. Universitätsverlag Konstanz GmbH, Konstanz. S 201 214.

Lawani SM (1986) Some Bibliometric Correlates of Quality in Scientific Research. Scientometrics 9: 13-25.

Lehrl S (1995) Die führenden Medizinforscher. Who´s Who der deutschen Medizin. Vless-Verlag: Ebersberg.

Lehrl S (1998) Objektive Verfahren zur Messung und Prognose der Forschungsqualität in der Medizin. In: Frömmel C, Heß D (Hrsg) Workshop Leistungsbewertung - Forschung. Förderung der Forschung an Medizinischen Fakultäten und Hochschulen. Klarsicht Verlag: Berlin, S. 11-61.

Lehrl S, Gräßel E (1993) Forschungsqualität deutscher Mediziner - Normen und Bewertungen. Media Point Verlag: Nürnberg.

Nederhof AJ, Van Raan AFJ (1987) Peer Review and Bibliometric Indicators of Scientific Performance: A Comparison of Cum Laude Doctorates With Ordinary Doctorates in Physics. Scientometrics 11: 333 350.

Tijssen RJW, van Leeuwen TN, van Raan AFJ (2002) Mapping the Scientific Performance of German Medical Research. An International Comparative Study. Schattauer: Stuttgart


Grundlegende Aufsätze über die begrenzte Gültigkeit von Gutachten, Impact-Faktoren und weiteren Indikatoren der Forschungsqualität:

Daniel H-D (1993) Guardians of Science. Fairness and Reliability of Peer Review. VCH Verlagsgesellschaft mbH: Weinheim.

Gerok W (1997) Aufgaben und Qualitätsmerkmale medizinischer Fachliteratur - zwischen Wissenschaft und Fortbildung. In: Creutzfeldt W, Gerok G (Hrsg): Medizinische Publizistik - Probleme und Zukunft. Thieme, Stuttgart, S 1-9.

Golder W (1998) Der Impact Faktor: Eine kritische Analyse. RöFo Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren 169: 220-226.

Langenbeck U (1998) Kann eine Verwendung des Impact Factors für die Evaluation von Forschungsleistungen rational begründet werden?. Medizinische Genetik 10: 504-508.

Lehrl S (1999) Der Impact Faktor als Bewertungskriterium für wissenschaftliche Leistungen - das Recht auf Chancengleichheit. Strahlenther Onkol 175: 141-153.

Opthof T (1997) Sense and Nonsense About the Impact Factor. Cardiovasc Res 33: 1-7.

Seglen PO (1994) Causal Relationship between Article Citedness and Journal Impact. Journal of the American Society for Information Science 45: 1-11.


Grundlegender Aufsatz über den Wert von Spitzenforschern für die Arbeitsgruppen:

Plomp R (1994) The Highly Cited Papers of Professors as an Indicator of a Research Group´s Scientific Performance. Scientometrics 29: 377-393.


Grundlegende Aufsätze über das wissenschaftliche Anerkennungssystem:

Garfield E, Welljams-Dorof A (1992) Of Nobel class: An overview of ISI studies on highly cited authors and Nobel laureates. Theoretical Medicine 13: 117-135.

Zuckerman H (1992) The proliferation of prizes - Nobel complements and Nobel surrogates in the reward system of science. Theoretical Medicine 13: 217-231.

Zuckerman H (Nov 11, 1996) Proliferation Of Scientific Prizes Reinforces Nobel's Distinguished Honor. The Scientist 10[22]: 10.

 

 


N.N.
Bearbeitung: 05.10.2003